Der Stoizismus ist wie ein mentales Betriebssystem, das Leistungsträgern seit über 2.000 Jahren zu Klarheit, innerer Stärke und Erfüllung verhilft – trotz Stress, Druck und gesellschaftlicher Krisen.
Sein Ziel ist stoische Ruhe: eine fokussierte Gelassenheit, mit der du deine Ziele verfolgst und erreichst, egal ob gerade eine Pandemie, Wirtschaftskrise oder KI-Revolution herrscht. Deshalb bin ich überzeugt, dass dir diese antike Lehre heute einen unfairen Vorteil bietet.
Viele Ansätze der modernen Psychologie wurden von stoischen Ideen inspiriert und haben ihre Effektivität in wissenschaftlichen Studien belegt.
- Aber was ist Stoizismus genau?
- Wieso ist er bei High-Performern heute so beliebt?
- Und wie kannst du in deinem Alltag von den Lebensregeln der Stoa profitieren?
Das alles erfährst du in diesem Artikel.

Key-Takeaways über den Stoizismus
- Der Stoizismus ist eine praktische Art zu denken, die sich seit über 2.000 Jahren bei Leistungsträgern bewährt hat.
- Das Ziel: Druck und Krisen zu trotzen, tugendhaft zu leben und so ein aufblühendes Leben zu führen.
- Wie du startest: Versteh die 3 Bestandteile der Stoa (Physik, Logik und Ethik) und leb nach den 3 stoischen Grundsätzen: Dichotomie der Kontrolle, 4 Tugenden und Fokus auf charakterliche Weiterentwicklung.
- Du lernst 9 praktische Übungen, um im modernen Alltag vom Stoizismus zu profitieren, darunter u.a.: Dichotomie-Checks, Premeditatio-Malorum und Amor-Fati-Reframing.
Was ist Stoizismus? (einfach erklärt)
Der Stoizismus (auch Stoa genannt) ist eine praktische Lebensphilosophie, die etwa 300 v. Chr. von Zenon von Kition in Athen gegründet wurde. Sie lehrt, im Einklang mit der von Vernunft geordneten Natur zu leben (Logos), die Weltordnung zu verstehen (Physik) und tugendhaft zu handeln (Ethik) – für Gelassenheit und Handlungsstärke im Alltag.
Der Stoizismus hat fast 700 Jahre lang das Denken der römischen Eliten beeinflusst, weil es keine Philosophie ist, bei der alte Männern in weißen Gewändern, über Gott und die Welt diskutieren. Es ist eine Philosophie, die uns ganz praktisch dabei hilft, ein besseres Leben zu führen.
Die Stoa als praktische Lebensphilosophie
Du kannst dir den Stoizismus vorstellen, wie das erste mentale Betriebssystem (Mindset) für High-Performer. Kein Wunder, dass es unter Senatoren, königlichen Beratern, Feldherren, Kaisern und anderen Leistungsträgern so beliebt war. Die bekanntesten Anhänger sind Seneca, Epiktet und Marcus Aurelius.
Und auch heute noch findet der Stoizismus viele Anhänger unter Unternehmern, wie Tim Ferriss und Ryan Holiday, Wissenschaftlern, wie Prof. Massimo Pigliucci und Psychotherapeuten, wie Donald Robertson.
Und weil sich der Stoizismus in der Praxis so gut bewährt hat, haben sich moderne Ansätze der Psychologie, insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie, stark von der antiken Lehre inspirieren lassen und die Wirksamkeit ihrer Techniken belegt (vgl. David et al., 2018).
„It has been shown that cognitive behavioural therapies and mindfulness-based interventions […] were originally developed as Stoic-inspired treatment interventions.“
Cavanna et al., 2023
Stoizismus heute: Was sind die Vorteile?
Der Stoizismus hilft dir, ruhig zu bleiben, wenn andere die Fassung verlieren. Er stärkt deine Fähigkeit, dein Verhalten zu kontrollieren. Er lässt dich klarer und fokussierter denken. Er hilft dir, deine Gefühle zu lenken, statt zu unterdrücken.
Das bietet besonders seit 2020 – in Zeiten von Dauerkrisen – enorme Vorteile:
- Besserer Umgang mit Stress & Druck: Du richtest deine Aufmerksamkeit auf Kontrollierbares und deine nächsten Schritte. Das ist der Weg zu stoischer Ruhe & Gelassenheit.
- Weniger Reaktivität, mehr Fokus & Konzentration: Du fokussierst dich auf das richtige Handeln. So besiegst du z.B. deine Angst, etwas zu verpassten und kannst deine Aufschieberitis überwinden.
- Verbessertes Selbstvertrauen & Selbstbild: Du änderst deine Perspektive auf die Dinge, dadurch kannst du das Imposter-Syndrom besiegen und deine Selbstzweifel beseitigen.
- Gesteigerte Motivation & Zielerreichung: Durch logische Reflexionen kannst du disziplinierter werden und deine Ziele leichter erreichen.
Kurz gesagt: Der Stoizismus gibt dir die Macht zurück, selbst zu bestimmen, wie du auf das Leben reagierst.

Stoizismus ist wie ein mentales Betriebssystem, das ambitionierten Männern und Frauen dabei hilft, klarer zu denken, ihre Ziele fokussiert zu verfolgen und ein erfülltes Leben zu führen – selbst in Zeiten von existenziellen Krisen.
Niklas Porrello
Wie du anfängst, Stoizismus zu praktizieren
Wenn du Stoizismus wirklich leben willst, reicht es nicht, einfach die Morgenroutine von Marcus Aurelius zu kopieren oder dir Zitate in den Feed zu legen. Stoizismus ist kein Ästhetik-Trend, sondern eine andere Art zu denken – und dafür musst du deinen Verstand Schritt für Schritt neu prorgammieren:
- Versteh die 3 Bestandteile der Stoa: Du lernst, wie Logik, Physik und Ethik zusammenhängen. Ohne dieses Verständnis fehlt dir das Fundament, um zu denken, wie ein Stoiker.
- Verinnerliche die 3 stoischen Grundsätze: Sie geben dir ein klares Betriebssystem für deinen Alltag. Du erkennst Prioritäten, bleibst ruhig und in deiner Kraft. Alle weiteren Übungen beruhen darauf.
- Setz konkrete Übungen um: Tägliche Übungen und Routinen helfen dir, klarer zu denken, besser zu planen, souveräner zu reagieren und ein erfüllteres Leben zu führen.
- Erkenne und vermeide typische Irrtümer: Es gibt zahlreiche Fehlannahmen, die über Social Media verbreitet werden und die den Stoizismus nicht nur verzerren, sondern in etwas Negatives verwandeln. Vermeide sie.
- Vertiefe dich mit guter Literatur: Wenn die Basis sitzt, lohnt sich der Blick in die Originaltexte und seriöse moderne Autoren – nicht in Motivations-Memes.
Das sind die 5 Schritte, um mit Stoizismus zu starten und der restliche Artikel führt dich hindurch.
Die 3 Bestandteile des Stoa
Der Stoizismus besteht aus 3 Teilen, Physik (die Lehre von der Natur), Logik (die Lehre der kosmisches Ordnung und Erkenntnis) und Ethik (die Lehre des guten Lebens). Zusammen bilden sie ein einheitliches philosophisches System, das sich so zusammenfassen lässt:
Die Welt ist ein vernünftig geordnetes Ganzes (Logik) und wir sind Teil davon. Wenn wir unsere Urteile prüfen, die Naturordnung akzeptieren (Physik) und tugendhaft handeln (Ethik), führen wir ein gutes Leben.

Die Stoiker sagen, dass alle 3 Teile der Stoa wie ein Körper zusammenwirken: Die Knochen und Sehnen entsprechen der Logik, das Fleisch der Ethik, und die Seele der Physik.
Moderne Bücher und YouTube-Videos reduzieren den Stoizismus meist nur auf die Ethik. Auch ich lege dort den Fokus drauf, weil das eine praktische Anleitung für den Stoizismus ist.
Aber ich gebe dir einen Überblick der zentralen Annahmen der stoischen Logik und Physik, damit klar wird, wie die Stoiker zu ihren praktischen Grundsätzen, Lebensweisen und Übungen kommen.
(Wenn du dich tiefgehend mit allen 3 Bestandteilen auseinandersetzen willst, lies den Eintrag zum Stoizismus der Stanford Encyclopedia of Philosophy.)
1. Physik
Die stoische Physik erklärt, wie die Welt beschaffen und geordnet ist und warum es vernünftig ist, tugendhaft zu leben.
Laut den Stoikern ist der Kosmos ein lebender Organismus, der alles wie ein vernünftiges Prinzip (Logos) durchdringt und ordnet. Dieses Prinzip formt, verbindet und lenkt alles um uns herum.
Alles durchziehende Vernunft der Natur = Logos = Gott
Auch die menschliche Seele und unsere Charaktere sind Logos. Wir haben also nicht nur einen Teil des göttlichen Wirkungsprinzips in uns. Unser Selbst ist diese vernünftige Seeleninstanz (hegemonikon). Der Logos ermöglicht unser Bewusstsein.
Und nur durch dieses göttliche Prinzip sind wir in der Lage, vernünftig zu leben.
2. Logik
Die stoische Logik ist Denkkunst + Sprachlehre. Sie trainiert uns im vernünftigen Denken, indem wir Eindrücke richtig prüfen, Urteile bewusst fällen und die richtigen Schlüsse ziehen. Erst dadurch wird die stoische Ethik möglich.
Laut den Stoikern durchläuft jede menschliche Handlung 3 Phasen: Eindruck → Zustimmung → Impuls.
Genau das erinnert stark an das Dreieck der kognitiven Verhaltenstherapie.

I. Eindruck
Wir nehmen die Welt nicht wahr, wie sie wirklich ist. Stattdessen nehmen wir nur bestimmte Dinge mit unseren Sinnen (z.B. Sehen, Hören, Riechen …) wahr und interpretieren dann mit unserer Vorstellung (phantasia), was gerade passiert.
Wir sehen z.B. einen schwarz-weiß gepunkteten Fleck, der größer wird, und interpretieren: „Da fliegt ein Ball auf mich zu.“
Das deckt sich übrigens auch mit dem Predictive Processing der Neurowissenschaften: Unser Verstand nimmt alle Reize auf und trifft dann Vorhersagen (Predictions) dazu, was passiert.
II. Zustimmung
Nachdem wir eine Vorstellung davon haben, was um uns herum passiert, fangen wir an das Ganze zu bewerten (sunkatathesis).
- Ist es gut und erstrebenswert?
- oder schlecht und abzulehnen?
Erst durch den Eindruck, dass ein Fußball auf uns zufliegt, können wir bewerten, ob wir das wollen oder nicht.
Unsere Zustimmung oder Ablehnung löst dann Emotionen in uns aus. Und aufgrund dieser Emotionen folgt unser Impuls.
III. Impuls
Unser Impuls zu handeln ist dann der Versuchen, eine Sache zu bekommen oder zu vermeiden.
Wir ducken uns vor dem nahenden Ball weg (weil wir ihn ablehnen) oder versuchen ihn zu bekommen (weil wir ihm zustimmen).
Was wir tun (Impuls) folgt also immer unserer inneren Bewertung (Zustimmung) und die Resultiert wiederum aus unserer Interpretation der Wirklichkeit (Eindruck). Deshalb prüfen die Stoiker die Logik:
- habe ich den richtigen Eindruck? – („fliegt da wirklich ein Ball auf mich zu?“),
- gebe ich berechtigte Zustimmung? – („sollte ich den Ball annehmen oder ablehnen?“),
- handle ich folgerichtig? – („schaffe ich es, den Ball zu erreichen, wenn ich jetzt springe?“)
Erst durch gute Logik wird gutes Handeln (Ethik) möglich.
3. Ethik
Die stoische Ethik ist die reine Praxis. Ihr Ziel (telos) ist Eudaimonia, ein gelingendes, „aufblühendes“ Leben. Wir erreichen es, indem wir im Einklang mit der Natur leben.
Ein Leben in Einklang mit der Natur
Im Stoizismus gilt Selbstliebe als erster Impuls aller Lebewesen. Darum sollen wir unsere natürliche Verfassung erhalten:
- Nützliches suchen.
- Schädliches meiden.
Für den Menschen heißt das konkret 3 Dinge:
- Kosmische Natur annehmen: Den eigenen Willen mit dem Schicksal/Logos (Gott) in Einklang bringen. Das heißt, nicht gegen das Unvermeidliche kämpfen, sondern es klug nutzen.
- Menschliche Natur pflegen: Ein gesundes, erblühendes Exemplar unserer Spezies sein: gut essen, genug trinken, den Körper fit halten, sozial eingebunden leben, insgesamt zweckmäßig handeln.
- Vernunft gebrauchen: Unsere besondere Begabung – logisches Denken – kultivieren und das Richtige tun.
Im Prozess unserer Reifung erkennen wir Menschen, dass wir nicht nur unser Körper sind, sondern vor allem eine vernünftige Seele. Doch deshalb müssen wir uns fragen: Wie erhält die Vernunft ihre natürliche Verfassung?

Die Natur der (menschlichen) Vernunft
Die Vernunft erhält sich selbst, indem sie ihre Funktion vollbringt: Eindrücke prüfen → nur Zutreffendem zustimmen → entsprechend handeln. In der Praxis heißt das:
- Fälle ein klares Urteil (Eindruck): Was ist Fakt, was Interpretation? Was liegt in meiner Kontrolle?
- Triff die richtige Priorität (Zustimmung): Erhalt der Vernunft > Vorteil/Bequemlichkeit/körperlicher Selbsterhalt.
- Wähl angemessene Mittel (Eindruck): Was kann ich Zweckmäßiges tun?
- Bleib beständig in deiner Haltung (Impuls): Tu das Richtige, auch unter Druck.
Aus der Natur der Vernunft leiten sich alle praktischen Grundsätze der Stoa ab …
Die Grundsätze der Stoa
Die stoischen Grundsätze machen die stoische Ethik praktisch. Sie zeigen dir, worauf du deine Energie richten solltest, um der Natur der Vernunft zu folgen und wie du dabei am besten handelst. Im Kern gibt es 3 Prinzipien: Trenne Kontrollier- von Unkontrollierbarem, kultiviere die 4 stoischen Tugenden und fokussiere dich auf die Perfektion deines Charakters.
Die stoische Dichotomie der Kontrolle
Stoiker trennen strikt zwischen dem, was in ihrer Macht liegt, und dem, was sie hinnehmen müssen.
- Kontrollierbar sind Urteile, Entscheidungen, Handlungen und die eigene Haltung.
- Unkontrollierbar sind Ergebnisse, Meinungen anderer, Zufälle und äußere Umstände.
Wir fokussieren uns nur auf Dinge, in unserer Kontrolle, weil es der Vernunft entspricht. Es erzeugt Klarheit darüber, wie wir etwas verändern, es spart Energie, senkt unseren Stress und macht handlungsfähig.
Wer sich hingegen auf Unkontrollierbares fixiert, rutscht in Grübelei und Ohnmacht – und verpulvert Energie, die er für wirksames Handeln bräuchte.
Die stoische Dichotomie ist aber keine Trennung, sondern eine Kausalbeziehung. Wir beeinflussen das Äußere indirekt, indem wir uns selbst ordnen.

Die Einflusszone erkennen und nutzen
Zwischen Kontrollierbarem und Unkontrollierbarem liegt die Einflusszone. Das sind Dinge, die du nicht direkt steuern, aber gezielt beeinflussen kannst.
Du kannst z.B. nicht kontrollieren, ob deine Beziehung läuft, dein Business viel Umsatz macht oder ob du bei einer Diät Fett verlierst. Aber du kannst all das beeinflussen, indem du dich auf Maßnahmen fokussierst und nicht auf das erhoffte Resultat.
Beispiel in einer Beziehung
- Kontrollierbar: Zuhören, klare Bitten äußern, in einem respektvollen Ton sprechen, sich Zeit füreinander nehmen.
- Nicht kontrollierbar: Sofortige Zustimmung des Partners, Gefühl von Verbundenheit, reibungsloser Ablauf bei Dates.
Beispiel im Business
- Kontrollierbar: Anzahl von Outreachs, schärfen des Angebots, verbessern von erstelltem Content.
- Nicht kontrollierbar: Ob der Kunde direkt kauft, wie viel Umsatz du machst, ob dein Content viral geht.
Beispiel bei der Gesundheit
- Kontrollierbar: einen Schlafrhythmus einhalten, intensives Training, gesunde Mahlzeiten.
- Nicht kontrollierbar: Spontane Infekte, wie viel kg du abnimmst.
Die 4 stoischen Tugenden
Die 4 stoischen Tugenden sind Weisheit (gutes Urteil), Mut (richtig handeln trotz Risiko), Disziplin/Mäßigung (Selbststeuerung statt Impulsivität), Gerechtigkeit (Fairness, Verlässlichkeit, Dienst am Ganzen).
Die Tugenden leiten sich aus dem Fokus auf das ab, was wir kontrollieren: Urteil, Entscheidung, Handlung und Haltung. Tugendhaft zu leben heißt deshalb, die Vernunft zu erhalten und zu exzellenter Form zu bringen – klar urteilen, richtig handeln, maßvoll steuern, gerecht dienen.
(Wenn dich hier die genaue Herleitung interessiert, dann lies den Artikel von William O. Stephens zu Stoic Ethics)
„Ich tue meine Pflicht, alles übrige kümmert mich nicht; denn dies ist entweder unbeseelt oder vernunftlos oder verirrt und des Wegs nicht kundig.“
– Marcus Aurelius, Selbstbetrachtungen, Buch 6, 22

1) Weisheit (sophia)
Weisheit ist deine Fähigkeit, zwischen Fakt und Deutung zu unterscheiden. Sie hilft dir gut zu urteilen und eine zweckmäßig Handlung zu finden.
Du handelst weise, wenn du
- Eindrücke prüfst,
- Wichtiges von Dringendem trennst,
- klare nächste Schritte formulierst.
Weisheit heißt nicht viel zu wissen. Es geht um gutes Urteilen. Großes Wissen kann dabei aber helfen.
2) Mut (andreia)
Mut ist deine Fähigkeit, das Richtige tun – auch wenn Angst, Risiko oder soziale Reibung da sind.
Du handelst mutig, wenn du
- Unbequemes respektvoll ansprichst,
- Entscheidungen trotz Unsicherheit triffst,
- erste Schritte gehst, ohne auf Perfektion zu warten.
Mut heißt aber nicht Rücksichtslosigkeit. Mut bleibt an Weisheit und Gerechtigkeit gebunden.
3) Disziplin/Mäßigung (sōphrosynē)
Disziplin (auch als Mäßigung übersetzt) ist deine Fähigkeit zur Selbststeuerung. Du kontrollierst dein Verhalten und gibst dich deinen Begierden nur in Maßen hin, statt deinen Impulsen ungezügelt zu folgen.
Du bist diszipliniert, wenn du
- Pläne konsequent durchziehst
- dich mit Einfachem zufrieden gibst
- Opfer für eine größere Sache bringst
Disziplin heißt aber nicht, dass du dir nie etwas gönnen darfst. Es geht um ein angemessenes Maß, damit du höhere Ziele erreichst. Es geht nicht um Verzicht, um des Verzichts willen.
4) Gerechtigkeit (dikaiosynē)
Gerechtigkeit ist deine Bereitschaft, anderen zu geben, was ihnen zusteht. Es meint Fairness, Wahrhaftigkeit und ein Dienst am großen Ganzen.
Du bist gerecht, wenn du
- Zusagen hältst,
- Partner/Kunden fair behandelst,
- Informationen teilst, die andere brauchen (statt dir Vorteile zu sichern).
Gerechtigkeit heißt aber nicht, dass du immer nett bist und jedem gefällst. Manchmal heißt Gerechtigkeit auch klare Grenzen zu ziehen und kritisches Feedback zu geben. Es geht darum, was das große Ganze voranbringt und nicht, was dir den größten Vorteil sichert.
Fokus auf Perfektion des Charakters
Das Ideal des Stoizismus ist es, ein stoischer Weiser (Sage) zu werden: Ein Charakter, der in jeder Lage tugendhaft urteilt und handelt. Denn wenn wir das tun, leben wir in vollkommenem Einklang mit unserer Natur und haben unsere Vernunft in exzellente Form gebracht.
Die meisten Stoiker sind Fortschreitende (Prokóptontes). Sie nähern sich diesem Maßstab Schritt für Schritt, indem sie sich selbst beständig weiterentwickeln. Und auf ihrer Reise sind äußere Ergebnisziele (z.B. Geld, Erfolg, Einfluss) weder gut noch schlecht, sondern Indifferente (adiaphora). Sie können nützlich sein, aber sie sind nicht das Maß des Guten und niemals das primäre Ziel.
Der einzig wahre Maßstab und das einzig wahre Ziel sind tugendhaftes Verhalten und die Vervollkommnung des Charakters. Das allein führt zu Eudaimonia – einem gelingenden und aufblühenden Lebens.

9 stoische Übungen für den Alltag
Stoizismus bleibt Theorie, bis du ihn im Alltag lebst.
Die folgenden Übungen dauern nur wenige Minuten, haben sich jedoch als sehr effektiv bewährt. Wähle am besten 1-2 Übungen aus und mach sie täglich für mindestens 14 Tage.
Danach kannst du überlegen, ob du die Übungen austauschst oder erweiterst.
1) Dichotomie-Check (90 Sekunden)
Wenn dich etwas stresst, dann frag dich: „Was daran kann ich wirklich kontrollieren?“
Meistens fokussieren wir uns nämlich auf Dinge außerhalb unserer Kontrolle und sehen deshalb nicht, was wir wirklich tun können. Aber sobald du den Fokus auf das Kontrollierbare richtest, findest du schneller Lösungen.
Stell dir z.B. vor, du hast ein Business, aber nimmst aktuell zu wenig Geld ein. Die meisten fokussieren sich dann auf den Mangel und machen sich Sorgen. Du kannst dann nicht kontrollieren, ob du mehr verkaufst. Aber du kannst kontrollieren, wie viele potenzielle Kunden du anrufst und wie fokussiert du bei der Sache bist.
2) Premeditatio malorum (negative Visualisierung)
Um Angst zu beseitigen und deine Pläne zu schärfen, kannst du nicht nur Ziele visualisieren, du kannst dir auch das Worst-Case-Szenario vorstellen.
Überleg dir z.B., warum dein wichtiger Vortrag scheitern könnte:
- Akku vom Laptop ist leer
- Ich vergesse meine Notizen
- Die Anwesenden sind abgelenkt
- Und so weiter …
Jetzt kannst du dich vorbereiten, damit das Worst-Case-Szenario nicht eintritt (z.B. Ersatzakku mitnehmen) oder du bereitest dich darauf vor, wie du trotzdem tugendhaft reagierst (z.B. eine Story erzählen, um die Aufmerksamkeit der Zuhörer zurückzugewinnen).
3) Tugenden trainieren (Reframing)
Wann immer du dich vor einer Aufgabe oder Herausforderung drückst, frag dich: Welche Tugend würde ich trainieren, wenn ich die Aufgabe jetzt durchziehe?
Allein dadurch hast du eine größere Motivation und es fällt dir leichter, durchzuziehen. Denn ein mögliches Scheitern ist nur noch halb so schlimm, wenn du trotzdem etwas gewinnst – eine trainierte Tugend. Und du erinnerst dich: Im Stoizismus ist das sogar immer das primäre Ziel.
4) Abendliche Reflexion
Wenn deine Tage verschwimmen und du keinen planbaren Fortschritt machst hilft eine tägliche Reflexion.
Setz dich am Abend in Ruhe hin und frag dich:
- Was war gut? (1–3 Punkte, faktenbasiert)
- Wo bin ich vom Kurs abgewichen? (nüchtern, ohne Drama)
- Was wäre daran kontrollierbar gewesen?
- Welche Tugend kann ich morgen üben, um besser zu sein?
Beispiel:
- Gut: Ich habe 90-Min fokussiert geschrieben.
- Abweichung: Nach der Mittagspause war ich 45 Min am Handy.
- Kontrollierbar: Ich hätte mein Handy wegpacken können, nachdem die Pause vorbei war.
- Tugend: Morgen bin ich disziplinierter mit meiner Zeit und nutze mein Handy nur am Start der Pause.
Wichtig hierbei ist jedoch, dass du ehrlich zu dir selbst sein kannst.
5) Amor fati (Reframing)
Wenn es etwas in deinem Leben gibt, dass du gern ändern würdest, aber nicht ändern kannst, fang an es zu lieben.
Laut den Stoikern ist es ohnehin gegen unsere Natur und gegen die Vernunft, wenn wir uns gegen Dinge wehren, die außerhalb unserer Kontrolle liegen. Versuch diese Dinge stattdessen aus einer anderen Perspektive zu sehen und frag dich z.B.: „Was daran ist gut für mich?“
Ein Kunde von mir hat z.B. eine Autoimmunerkrankung. Er bekommt jedes Mal gesundheitliche Probleme, wenn er Fastfood isst. Mittlerweile sieht er seine Erkrankung als den ultimativen Ernährungs-Coach. Denn sobald er sich ungesund ernährt, meldet sich „der Coach“ und erinnert meinen Kunde, sich besser zu ernähren.
Dadurch ist mein Kunde heute topfit und in der besten Form seines Lebens.
(Mehr zu Reframing und der Psychologie des Perspektivwechsels in meinem Artikel „was ist Framing?„)
6) Gewollte Unbequemlichkeit
Du kannst bewusst unbequeme Dinge wählen, um deine Willenskraft & Gelassenheit zu trainieren.
Ich schlafe z.B. einmal im Monat auf dem harten Boden, dusche kalt und nehme immer die Treppe statt einen Fahrstuhl.
Über die Zeit wird das nicht nur zu einer Gewohnheit, es formt auch dein Selbstbild. Du siehst dich dann als jemanden, der mit unbequemen Dingen klar kommt und das ist die Psychologie des Disziplin-Aufbaus.
7) Stoische Wenn-Dann-Pläne
Damit dein Verhalten besser zu deinen Zielen passt, kannst du beginnen, dein Verhalten besser zu Planen:
Wenn (Auslöser), dann (tugendhafte Aktion).
In der modernen Psychologie nennen wir das Implementation Intentions und es hilft erwiesenermaßen dabei, Ziele zu erreichen. In gewisser Weise ist es eine Technik, die aus der Premeditatio malorum folgt.
Wir stellen uns erst vor, was schiefgehen kann (wenn Auslöser) und überlegen dann, mit welchem zielgerichteten Verhalten (tugendhafte Aktion) wir darauf reagieren.
Beispiel: Wenn ich in einem Call kritisiert werde (Auslöser), dann handle ich weise und maßvoll, indem ich überprüfe, ob ich mir die Kritik zu Herzen nehmen sollte, ehe ich direkt Kontra gebe (tugendhafte Aktion).
8) Dialog mit deinem Vorbild
Wenn du deine Perspektive schärfen und neue Lösungen sehen willst, dann kannst du dir vorstellen, mit einem Vorbild zu sprechen.
Frag dich z.B. was dir Marcus Aurelius, Alex Hormozi oder irgendein anderes deiner Vorbilder in deiner bestimmten Situation raten würde. Dadurch kannst du besser prüfen, ob deine Urteile, Prioritäten und gewählten Mittel passen.
Hinweis: Heute könntest du sogar eine künstlichen Intelligenz (z.B. ChatGPT oder Gemini) sagen, dass sie die Rolle deines Vorbilds einnehmen soll. Dann kannst dann mit der KI chatten, als würdest du einen echten Dialog führen.
9) Memento Mori (Prioritäten-Check)

Viele Menschen treiben in ihrem Leben wie auf Autopilot vor sich her und verfolgen nicht ihre eigentlichen Zielen. Doch mit Memento Mori wirst du bewusster leben, deine Zeit mehr genießen und deine Prioritäten klar erkennen.
Memento Mori = erinnere dich, dass du sterblich bist.
In dem Moment, wo wir uns an die Endlichkeit unseres Lebens erinnern, wird jeder Moment wieder kostbar. Du wirst dann vielleicht
- dein Online-Business starten,
- deinen Traum als Content Creator verfolgen,
- oder mehr Zeit investieren, um wertvolle Skills zu meistern.
(Lies hier mehr zu Memento Mori und wie es dich zu einem erfolgreicheren Leben führt.)
Häufige Kritik & Irrtümer zum Stoizismus
Da der Stoizismus bereits seit fast 2000 Jahren praktiziert wird, gibt es viel Kritik an der Lehre. Die meiste Kritik bezieht sich aber auf ein irrtümliches Verständnis und nicht auf die wahren Aussagen des Stoizismus.
Die häufigste Kritik am Stoizismus
- Emotionsunterdrückung: Viele Leser verstehen den Stoizismus als „Gefühlsverbot“. Das führt zu emotionaler Kälte, Härte gegenüber sich selbst und endet oft in Depression, Burnout oder Apathie.
- Quietismus/Passivität: Weil Stoiker lernen, das Unkontrollierbare zu ertragen wird ihnen oft ein Rückzug vor Verantwortung unterstellt. Wenn etwas Unrechtes passiert, dann nehmen sie es halt hin.
- Perfektionismus: Das Streben nach dem unerreichbares Ideal des stoischen Weisen fördert Perfektionismus, Schuldgefühle und das Glauben, nicht gut genug zu sein.
- Weltfremdheit: Gesundheit, Geld oder Status als moralisch neutral zu bewerten, verkennt die Lebensrealität. Besonders bei echter Not wirkt es nicht realisierbar und falsch.
- Victim-Blaming-Gefahr: Der reine Fokus auf das eigene Verhalten individualisiert strukturelle Probleme. Jemandem wird vorgeworfen, falsch zu denken oder sich falsch zu verhalten, statt die Strukturen zu verbessern.
- Ergebnis-Gleichgültigkeit: Wenn es egal ist, was man für Ergebnisse erzielt, dann kann das Ambitionen, Kreativität und somit auch gesellschaftlichen Fortschritt dämpfen.
Was sind Irrtümer? Wie ist es gemeint?
- Emotionale Intelligenz: Laut der Professorin Amy M. Schmitter geht es im Stoizismus darum, Gefühle zu verstehen, zu benennen und dann angemessen zu handeln. Der Stoizismus folgt Prinzipien der emotionalen Intelligenz und kognitiven Bewertung (Appraisal) keinem Emotionsverbot.
- Einsatz für Gemeinwohl: Wenn Stoiker nach den Tugenden leben, dann müssen sie sich aktiv für das Gemeinwohl einsetzen und Missstände thematisieren, auch wenn es Gegenwind gibt.
- Prozessorientierung: Der Stoizismus legt den Fokus klar auf den Handlungsprozess und eben nicht auf das Ergebnis. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern sein Verhalten Stück um Stück besser zu kontrollieren.
- Weltakzeptanz: Gesundheit, Geld oder Status sind in der Stoa kein Kriterium des Guten, weil wir sie nicht kontrollieren. Wir maximieren unsere Chance auf Geld, indem wir klar urteilen, richtig handeln, uns maßvoll steuern und gerecht dienen.
- Victim-Empowering: Der stoische Fokus auf das eigene Verhalten soll uns zum Handeln ermächtigen und keine Schuld zuweisen. Strukturelle Probleme bleiben real. Stoisch ist, sie zu benennen und anzugehen und sich dabei zu fragen, was man selbst tun kann, statt sich nur über Probleme zu empören.
- Ergebnisorienterung: Stoiker binden ihren Wert an den Prozess, nicht ans Ergebnis. Aber sie haben äußere Ziele. Und wenn sie das nicht erreichen, suchen sie den Fehler im Prozess: Suboptimale Urteile, Handlung oder Durchführung. Genau das muss optimiert werden. Das dämpft ihre Kreativität nicht, es fokussiert sie
Der Ursprung des Stoizismus
Der Stoizismus entstand nicht aus abstrakter Theorie, sondern aus einer persönlichen Sinnkrise und der Suche nach einem verlässlichen inneren Fundament, das nicht von äußeren Umständen abhängt.
300 v. Chr. segelte ein phönizischer Kaufmann vor der Küste Athens und geriet in einen schweren Sturm. Nach einem Kampf mit der Natur erlitt er Schiffbruch und verlor so sein gesamtes Vermögen. Der Kaufmann stürzte deshalb in eine schwere, existenzielle Krise.
- Ängste vor der Zukunft plagten ihn.
- Er verurteilte sich für seinen Schiffbruch.
- Und dachte, sein gutes Leben wäre zu ende.
Der Name des Kaufmanns war Zenon von Kition. In seiner Verzweiflung stieß er auf die Schriften von Sokrates. Er war so fasziniert von seinen Lehren, dass Zenon sich selbst der Philosophie widmete.
Und nach Jahren des Studiums formte er ein systematisches Lebensmodell, das nicht nur intellektuell war, sondern als Kompass für das tägliche Leben fungierte: Der Stoizismus.
Die 3 Lehrmeister von Zenons Philosophie
Zenon kombinierte 3 philosophische Hauptströmungen, um den Stoizismus zu begründen:
- Heraklits Lehre vom Logos — einer rationalen, ordnenden Kraft, die allem zugrunde liegt.
- Sokrates Idee von Tugenden als das höchste Gut und Weisheit als Weg zur inneren Freiheit.
- Diogenes radikale Unabhängigkeit von äußeren Gütern, Selbstgenügsamkeit und Lebenspraxis.
Anders als andere Philosophen lehrte Zenon sein System aber nicht in einer Akademie, sondern in der bemalten Säulenhalle (Stoa Poikile) auf dem Athener Marktplatz, mitten im öffentlichen Leben. Genau daher kommt auch der begriff „Stoa“ als Synonym für die stoische Lehre.
Aus Diskussionen mit seinen Schülern, logischen Analyse und praktischen Erfahrungen formten sich Schritt für Schritt die stoischen Lebensregeln, die später von Epiktet, Seneca oder Marcus Aurelius klarer ausformuliert wurden.
Weiterführende Literatur
Wenn du mehr über den Stoizismus lesen willst, dann empfehle ich dir, mit den Primärtexten zu starten und die neueren Rezeptionen erst später zu lesen.
Stoische Primärliteratur
Hier ist eine Auswahl der Texte antiker Stoiker. Sie vermitteln dir die Lehre nicht nur theoretisch, sondern zeigen dir auch, wie man sie vor tausenden Jahren praktisch gelebt hat.
- Marcus Aurelius – Selbstbetrachtungen/ Meditationen (stoische Reflexionen und Überlegungen des vielleicht letzten guten Kaisers des Römischen Reich)
- Seneca – Briefe an Lucilius (praktische Anleitung für gelebte Ethik im Alltag, verfasst von einem einflussreichen Staatsmann und Berater des späteren Kaisers, Nero),
- Epiktet – Handbüchlein/ Enchiridion (klare Grundsätze für ein stoisches Leben, geschrieben von einem ehemaligen Sklaven, der später selbst Lehrer der Philosophie wurde).
Moderne Rezeptionen
Wenn du wissen willst, wie du all die Lehren in die Moderne überträgst, empfehle ich folgende Bücher:
- Massimo Pigliucci – How to Be a Stoic (anwendungsnahe und präzise Einführung in die Stoa, verfasst von einem aktuellen Professor für Philosophie),
- Donald Robertson – How to Think Like a Roman Emperor (praxisnah, evidenzbasiert und intellektuell anspruchsvolle Kombination aus Stoizismus und kognitiver Verhaltenspsychologie (KVT) von einem Psychotherapeuten)
- Ryan Holiday – The Obstacle Is the Way (inspirierende, aber stark vereinfachte Einführung in stoisches Denken von einem ehemaligen Online-Marketer).
Häufig gestellte Fragen:
Die stoische Lehre besagt, dass wir ein zufriedenes und erfülltes Leben führen, wenn wir im Einklang mit der Natur leben. Dafür müssen wir uns auf das fokussieren, was in unserer Kontrolle liegt (Urteile, Absichten, Handlungen) und nicht auf das, was wir nicht kontrollieren (z.B. unser Ruf, Erfolg, Wetter, Schicksal).
Stoisch sein heißt, immer gelassen zu reagieren und sich durch kein äußeres Ereignis (z.B. Kritik, Krisen oder Krieg) aus der Ruhe bringen zu lassen. Das erreichen Stoiker, indem sie sich nur auf das konzentrieren, was in ihrer Kontrolle liegt, ihre Urteile, Absichten und Handlungen.
Eigentlich bedeutet stoisch sein, dass man trotz äußerer Umstände gelassen bleiben kann, und das ist durchaus positiv. Umgangssprachlich bezeichnet man aber auch Menschen als „stoisch“, die ihre Emotionen unterdrücken und gefühlskalt wirken, das ist eher negativ.
Du lebst stoisch, wenn du versuchst, im Einklang mit deiner Natur zu leben und deine Vernunft zu vervollkommnen. Das funktioniert vor allem, indem du dich auf die 4 stoischen Tugenden konzentrierst und deine Urteile, Absichten und Handlungen überprüfst.
Die 4 stoischen Tugenden lauten 1.) Weisheit (gutes Urteil), 2.) Mut (richtig handeln trotz Risiko), 3.) Disziplin/Mäßigung (Selbststeuerung statt Impuls) und 4.) Gerechtigkeit (Fairness, Verlässlichkeit, Dienst am Gemeinwohl).
Nein, die Stoiker sind stark am Gemeinwohl interessiert, was man auch an der zentralen Tugend der Gerechtigkeit erkennt. Darüber hinaus gehen die Stoiker davon aus, dass alle Menschen von Vernunft (Logos) „beseelt“ sind. Aus natürlicher Zueignung zu uns selbst wächst durch geteilte Vernunft die altruistische Zueignung zu anderen.






