
innerer Unruhe. Rastlosigkeit. Plötzliches Herzklopfen. Ständige Grübelei, negative Gedanken und Sorgen. All das kann deinen Alltag massiv belasten, wenn du ihre Ursache nicht beseitigst.
Aber innere Unruhe hat nichts zutun mit einer kurzen Phase von Nervosität, etwa vor einer Prüfung.
Bei einer Rastlosigkeit hält dieses quälende Gefühl an. Es hat kein ersichtliches Ziel. Es wird im Laufe der Zeit immer stärker. Und es schränkt deine Lebensqualität spürbar ein.
Hier erfährst du zuerst, was du sofort gegen innere Unruhe tun kannst.
Danach sprechen wir darüber, was innere Unruhe wirklich ist, welche Symptome und Ursachen dahinterstecken – und mit welchen 5 fundierten Schritte du deine innere Unruhe langfristig beseitigen kannst.
Innerer Unruhe, was tun? (Soforthilfe)
Wenn du gerade akut unter innerer Unruhe, Rastlosigkeit und Überforderung leidest, dann solltest du dein Nervensystem kurzfristig beruhigen. Dadurch wirst du sofort etwas gelassener und kannst am Feierabend besser abschalten.
Hier kommen eine Reihe an Techniken, die sich laut Studien bewährt haben:
1. Nervensystem mit Atemtechniken beruhigen
Eine Studie der Beijing Normal University konnten nachweisen, dass Atmentechniken innere Unruhe beseitigen können.
Eine bewährte Version davon ist die 4-7-8-Atemmethode:
- Atme 4 Sekunden lang ein,
- halte deinen Atem 7 Sekunden
- atme 8 Sekunden aus
Wiederhol das Ganze so lange, bis du dich besser fühlst.
Die meisten meiner Kunden sind bereits nach 2 Minuten deutlich entspannter.
2. Progressive Muskelentspannung
Auch progressive Muskelentspannung hilft laut Studien, Rastlosigkeit abzubauen.
- Leg dich auf deinen Rücken
- Spanne einzelne Muskelgruppen an (z.B. Arme, Beine oder Nacken)
- Halte die Spannung für etwa 10 Sekunden
- Entspann die Muskelgruppen danach wieder
Dadurch kannst du gezielt Verspannung in deinem Körper lösen und das führt auch zu einer mentalen Entspannung.
3. Nervensystem durch Bewegung regulieren
Bewegung wirkt ebenfalls ausgleichend. Ein kurzer Spaziergang oder leichtes Stretching senken Stresshormone und bringen dich mental auf Abstand.
4. Bewusster Fokuswechsel für Ruhe
Wenn deine Gedanken im Kreis laufen, kann ein Fokuswechsel helfen.
Widme dich z.B. für 5 – 10 Minuten einer klaren, einfachen Aufgabe.
Hier ein paar Beispiele:
- Lös ein Rätsel (z.B. Kreuzworträtsel oder Sudoku)
- Mach etwas im Haushalt
- Zeichne etwas
5. Kältetherapie, um abzuschalten
Auch Kälte kann dabei helfen, deine innere Unruhe sofort zu reduzieren.
- Nimm eine kalte Dusche
- Mach ein kurzes Eisbad
- Tauch dein Gesicht in eine Schale mit kaltem Wasser
All diese Techniken helfen dir erwiesen gegen innere Unruhe, aber nur kurzzeitig. Das heißt, sie wird früher oder später wiederkommen, wenn du sie nicht langfristig beseitigst.
Rastlosigkeit langfristig beseitigen
Wenn du deine innere Unruhe langfristig beseitigen willst, musst du erst verstehen, was innere Unruhe wirklich ist, an welchen Symptomen du sie genau erkennen kannst, was ihre Ursachen sind und wie du sie beseitigst.
Und genau darum geht es jetzt.
Was ist genau ist diese Rastlosigkeit?
Innere Unruhe ist ein psychischer Zustand, der von schnell wechselnden Denkinhalten und dem unbestimmten Drang gekennzeichnet ist, etwas tun zu müssen.
Und wieder warf ich mich auf die andere Seite. Es war mitten in der Nacht. Und ich fühlte mich, als hätte ich noch keine Sekunde schlafen können.
Da war einfach diese Anspannung, die einfach nicht von mir abließ.
Ich merkte sie in meinem Körper. Mein Kiefer schmerzte schon, mein Nacken war seit Wochen verkrampft und meine Augenbrauen waren so sehr zusammengezogen, dass mich jeder fragte, was denn los sei …
Aber am schlimmsten war aber die psychische Anspannung.
Ich wurde regelrecht von dem Gefühl verfolgt, noch etwas erledigen zu müssen und jetzt nicht abschalten zu dürfen.
Aber da war kein wichtiges Ereignis, das ich irgendwie bewältigen musste. Und trotzdem blieb dieses Gefühl bestehen. Grundlos. Immer zu. Den ganzen Tag.
Genau das ist innere Unruhe. Rastlosigkeit.
Und es gibt eine ganze Reihe an Symptomen, wie sie sich äußern kann …
Typische Symptome innerer Unruhe
Mittlerweile weiß ich, dass innere Unruhe episodisch auftreten kann. Viele Kunden von mir leiden vor allem in stressigen Phasen unter den entsprechenden Symptomen.
Aber diese ständige Anspannung kann auch chronisch werden und gerade dann sind Psyche und Körper gleichermaßen betroffen.
Sprechen wir über die Symptome, die diesen Zustand so belastend machen:
Psychische Anzeichen
- Nervosität, Gereiztheit, Überempfindlichkeit
- Grübelzwang, Gedankensprünge
- Konzentrationsprobleme, innere Getriebenheit
- Ungeduld bis hin zu Wutausbrüchen
- Selbstzweifel, Ängste und Sorgen
- Unfähigkeit, Ruhe auszuhalten
- Schnelle Langeweile
Körperliche Symptome
- Herzklopfen oder Herzrasen
- Zittern, Muskelzucken, Unruhige Hände oder Füße,
- ständiger Bewegungsdrang
- Schweißausbrüche
- Hohe Stimmlage, schnelle Sprache
- Körperliche Verspannungen, Nackenschmerzen, Kieferschmerzen
Und, hast du dich wiedererkannt?
Dann sprechen wir jetzt darüber, woher es kommt.
Ursachen für Rastlosigkeit
Wenn ich mit meinen Kunden an innerer Unruhe arbeite, dann sind die Ursachen meist sehr verschieden. Aber fast immer ist es ein Zusammenspiel aus Körper und Psyche. Und das ist alles andere als Überraschend, wenn du verstehst, wie beide zusammenwirken:
Zusammenhang von Körper und Psyche
Bei innerer Unruhe lassen sich körperliche und geistige Symptome nicht klar voneinander Trennen.
Oft beschäftigen wir uns unterbewusst mit irgendwelchen Problemen. Wenn wir uns diesen Problemen nicht gewachsen fühlen, dann gerät unser Körper in „Alarmbereitschaft“. Dafür wird in unserem Nervensystem der Sympathikus aktiviert. Das ist der Teil des Nervensystems, der die Kampf-oder-Flucht-Reaktion einleitet.
Der Sympathikus sorgt jetzt dafür, dass dein Körper mit Hormone wie Adrenalin und Cortisol geflutet wird. Er erhöht deinen Puls und steigert deine Muskelspannung.
Dein gesamter Körper wird also auf einen Kampf vorbereitet, selbst wenn gar keine reale Gefahr besteht.
Aber das ist nur der erste Schritt …
Der Teufelskreis beginnt

Denn je angespannter du bist, je mehr Adrenalin und Cortisol durch deine Blutbahnen pumpen – desto nervöser und gestresster fühlst du dich.
Je nervöser und gestresster du dich fühlst – desto stärker grübelst du, desto mehr Sorgen machst du dir, desto tiefer versinkst du in negativen Gedanken.
Je mehr du grübelst, dir Sorgen machst und in negativen Gedanken versinkst – desto stärker wird der Sympathikus aktiviert, desto stärker wird der Kampf-oder-Flucht-Modus, desto angespannter wirst du, desto mehr Stresshormone fluten dein System.
Deine Psyche führt also zu körperlichen Symptomen und die körperlichen Symptome verstärken deine psychischen Symptome. Es kommt zu einem innerlichen Teufelskreis, der deine innere Unruhe nur noch weiter verstärkt.
Aber um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, musst du zuerst verstehen, wie es zur inneren Unruhe kommt.
Und das hat meist psychosoziale Auslöser
Was sind psychosoziale Auslöser?
„Psychosozial“ ist ein zusammengesetzter Begriff aus psychisch (die innere, seelische Ebene) und sozial (äußere Umstände, das Umfeld, die Beziehungen, die gesellschaftlichen Bedingungen).
Ein Auslöser ist „psychosozial“, wenn er in einem Wechselspiel von innerem Erleben und äußerer, sozialer Realität entsteht.
Innere Unruhe kommt selten nur vom Kopf oder nur von Außen. Meistens ist es eine gegenseitigen Verstärkung beider Ebenen. Wenn wir das verstehen können wir gezielter ansetzen – und nicht nur Symptome bekämpfen.
In meiner Arbeit als Coach erlebe ich das immer wieder: Äußere Belastungen und innere Muster schaukeln sich hoch – und oft hat das bei meinen Kunden direkt mit ihrem Beruf oder Business zu tun.
Berufliche Faktoren
- Der ständige Vergleich mit Konkurrenten, die weiter sind
- Umsatzschwankungen, wegen denen man sich Sorgen macht
- To-do Listen, die jeden Tag noch weiter überzuquellen drohen
- Dauerstress im Job, vor allem, wenn man sich fremdbestimmt fühlt
- ständige Unsicherheit, z.B. wo die nächsten Kunden herkommen sollen
- Imposter-Syndrom, also das Gefühl, in Wirklichkeit ein Hochstapler zu sein
Aber wenn ich in den vergangenen Jahren eins gelernt habe, dann ist es, dass unser Leben sich nicht in getrennte Bereiche unterteilen lässt – zumindest nicht sinnvoll.
Sobald etwas im Business oder Beruf nicht richtig läuft, infiziert das Problem auch den privaten Bereich.
Private Faktoren
- Schlafmangel und permanente Übermüdung
- Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen,
- eine schmerzhafte Trennung oder das Drohen damit
- ungelöste Konflikte, die man einfach nicht beseitigt bekommt
- Häufiger Streit zuhause mit rumbrüllen oder verletzenden Worten
- Existenzängste, z.B. weil alles teurer wird oder weil Investitionen nicht laufen
- Familiäre Probleme, Erwartungen und Druck, denen man sich nicht gewachsen fühlt
- dauerhafte Reizüberflutung durch Lärm, Informationsflut oder ständige Erreichbarkeit
- Vorwürfe in der Beziehung, weil man ständig Überstunden macht oder vom Kopf abwesend ist
All das sind anhaltende Belastungen, die deinen Körper in ständige Alarmbereitschaft versetzen.
Die psychosozialen Auslöser allein sind aber kein Problem. Du kannst übervolle To-do Listen oder Umsatzschwankungen haben, ohne von innerer Unruhe verfolgt zu werden.
Rastlosigkeit entsteht erst, wenn wir mit Verdrängung oder Betäubung auf unsere Ängste, Sorgen und Überforderung reagieren.
Doch leider wurden wir von der Gesellschaft genau darauf trainiert…
Verdrängung und Betäubung
Wenn der Druck, der auf unseren Schultern lastet, zu viel wird – dann lenken wir uns ab.
Wir gehen auf Instagram und scrollen durch Reels, bingen Netflix, versacken in Videogames, fangen an zu trinken oder arbeiten einfach noch mehr. All das sind Versuche, unsere negativen Gefühle zu betäuben.
Doch die Gefühle verschwinden dadurch nicht. Wir verbannen sie nur in unser Unterbewusstsein, nehmen sie nicht mehr richtig wahr und flüchten unserer Verantwortung.
Es ist dann wie ein Schwellenbrand.
Wir sehen das Feuer nicht mehr, aber es lodert unter der Oberfläche weiter. Es wird immer größer und brennt immer heißer. Irgendwann brennt all der Qualm so sehr in unseren Augen brennt, dass wir das Feuer nicht länger ignorieren können.
Und das ist dann die innere Unruhe.

Tagsüber, wenn unser Bewusstsein stark ist, können wir unsere Rastlosigkeit daher oft noch ignorieren. Wir lenken uns ab und verdrängen. Aber Nachts, an der Schwelle zum Schlaf, übernimmt unser Unterbewusstsein die Führung. Und plötzlich bricht unsere innere Unruhe an die Oberfläche.
Rastlosigkeit ist also fast immer der Preis den wir zahlen, weil wir einen Psychosozialen Auslöser, zu lange verdrängten, unterdrücken, ignorieren oder betäuben.
Es ist ein verzweifelter Ruf, etwas an unseren Lebensumständen zu verändern. Etwas, dass wir schon viel zu lange vor uns herschieben.
Die meisten Leser haben jetzt wahrscheinlich eine grobe Ahnung, woher ihre innere Unruhe kommen könnte – wenn sie ehrlich zu sich selbst sein. Sie denken direkt an ein paar Themen, die sie belasten, mit dem sie sich jetzt aber nicht beschäftigen können oder wollen.
Ich verrate dir gleich, wie du herausfindest, welche Auslöser es bei dir genau sind und wie du dieses Wissen einsetzen kannst, um deine Rastlosigkeit in nur 5 fundierten Schritten zu beseitigen.
Es gibt aber auch ein paar Krankheitsbilder, die eine nervöse Unruhe auslösen können. Wir sollten darüber Vollständigkeithalber auch einmal sprechen:
Medizinische Ursachen für innere Anspannung
Manche der medizinische Ursachen von Rastlosigkeit sind psychischer, andere medizinischer Natur. Ich Liste dir die häufigsten von ihnen einmal auf.
Lies sie dir am besten aufmerksam durch und schau, ob du dich wiedererkennst. Wenn ja, dann sprich am besten mit deinem behandelnden Arzt oder Therapeuten über die weitere Behandlung.
Psychische Erkrankungen:
- Angststörungen
- Bipolare Störung
- Schizophrenie und andere Psychosen
- Depressionen (inkl. agitierte Formen mit innerer Getriebenheit)
Medizinische Ursachen:
- Unterzuckerung
- Schilddrüsenüberfunktion
- Neurologische Erkrankungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Konsum von Substanzen, wie z.B. zu viel Koffein, Nikotin oder Alkohol
- Hormonelle Veränderungen, z.B. in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren
- Entzugserscheinungen, z.B. von Nikotin, Alkohol, Cannabis, Antidepressiva oder Beruhigungsmitteln
Solltest du dich in keiner der oben genannten Listen wiedererkennen, dann hat deine innere Unruhe wahrscheinlich psychosoziale Ursachen.
Und das ist verdammt gut.
Denn dann kann ich dir zeigen, wie du sie beseitigst.
Was hilft langfristig gegen innere Unruhe?
Wenn du deine innere Anspannung beseitigen möchtest, dann ist es sinnvoll sowohl Sofortmaßnahmen und langfristigen Strategien zu kombinieren.
So kannst du sofort reagieren, wenn du mal Nachts nicht abschalten kannst. Und das eröffnet dann den Raum, dass du deine innere Unruhe auch langfristig überwinden kannst.
Genau diesen Ansatz verfolgt der 5 Schritte Plan, den ich dir hier zeige.
Es ist derselbe Plan, mit dem ich mich von meiner inneren Unruhe befreit habe und ich nutze ihn auch beim Coaching mit meinen Kunden.
Ich hoffe, du hast was zum Schreiben dabei, denn das wird umfangreich:
1. Sofortmaßnahmen – das hilft sofort
Wir haben am Anfang dieses Kapitels bereits ausführlich über die Sofortmaßnahmen gegen innere Unruhe gesprochen.
Deshalb kommt an dieser Stelle nur eine kurze Zusammenfassung der Dinge, die sofort helfen:
- Atemtechniken (z.B. 4-7-8 Atmung)
- Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
- Bewegung (z.B. Spazieren gehen)
- Ein bewusster Fokuswechsel (z.B. Zeichnen oder Lesen)
- Kältetherapie (z.B. kalt duschen)
Sobald diese Techniken deine innere Unruhe etwas reduziert haben, öffnet sich der Raum, um deine Rastlosigkeit auch langfristig zu beseitigen.
Und der erste Schritt dafür ist das langfristige reduzieren von äußeren Reizen.
2. Reizüberflutung gezielt reduzieren

Eine konstante Reizüberflutung verstärkt den Sympathikus und hält dein Nervensystem so im Kampf-oder-Flucht-Modus gefangen. Deshalb wird dein Körper permanent mit den Stesshormonen Cortisol und Adrenalin geflutet und du bleibst innerlich unruhig.
Viele reagieren jetzt auf diese Ruhelosigkeit, indem sie sich ablenken – mit Social Media, Netflix, Videogames, Alkohol, Partys, Pornos oder was auch immer.
Aber all das sind weitere Reize. Weitere Reize, die dein Nervensystem noch mehr überfluten. Genau da musst du raus!
- Reduziere deinen Konsum von Nachrichten- und Social-Media.
- Hör auf, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun (z.B. Podcasts hören beim Putzen)
- Setz dir klare Regeln, wann du erreichbar bist (z.B. feste E-Mail-Zeiten, Handyfreie Stunden).
- Etabliere „Stille“ im Alltag – feste Zeiten ohne Input, die du bewusst für Reflexion oder kreative Arbeit nutzt.
Mehr zum Thema Social-Media Konsum und innere Unruhe in meinem Artikel zu FOMO (Fear-of-Missing-Out)
Erst wenn die ständige Reizüberflutung aufhört, kannst du dich dem nächsten Schritt widmen.
3. Stressoren systematisch identifizieren
Innere Rastlosigkeit ist ein Symptom von Stress. Viele Betroffene wissen aber nicht genau, wodurch sie eigentlich so gestresst sind. Und solange sie ihren Stress nur betäuben (z.B. durch Social-Media, Videogames, Serien …), werden sie nie an die Quelle ihres Stresses kommen.
Aber wenn du die Reizüberflutung beendest, kannst du eine detaillierte Analyse machen:
Schreib dafür einfach mal 2 Wochen lang auf,
- wann deine innere Unruhe am stärksten ist,
- was genau passiert ist, bevor sie ausgelöst wurde
- welche Emotionen in dir hochkommen (z.B. Angst, Wut, Trauer …)
- welche konkreten Gedanken mit den Emotionen einhergegangen sind
Das Ziel dabei ist es, wiederkehrende Situationen, Personen, Themen, Emotionen und Gedankenmuster zu erkennen. Auf diese Weise machst du aus unbestimmtem Dauerstress konkrete, angreifbare Probleme.
Pro-Tipp aus meinem Coaching: Ordne die Stressoren nach Einfluss & Kontrollierbarkeit. Dinge die du stärker kontrollieren kannst kommen sofort in deinen Lösungsplan (Schritt 4-5), Dinge, auf die du wenig Einfluss hast, musst du zu akzeptieren lernen.
Wie das geht? Lies dazu meinen Artikel über stoische Ruhe.
Wenn du deine Stressoren und die dahinterliegenden Gedanken erkennst, ermöglicht es dir den nächsten Schritt
4. Gedankenfallen erkennen & beseitigen
Am Ursprung deiner innere Nervosität wirst du automatische Gedanken finden, die sich wie eine kürzere Story anhören:
- „Andere sind einfach immer besser als ich“.
- „Egal wie sehr ich es versuche, ich schaffe das ja doch nicht“,
- „Wenn ich nicht bald mehr Kunden gewinne, kann ich meine Rechnungen bald nicht mehr zahlen“
Solche Gedanken sind wie mentale Blockaden, die dich in deinem Leben zurückhalten. Sie reden deinem Nervensystem ein, dass die Situation nicht sicher ist und dein Nervensystem verfällt deshalb in den Kampf-oder-Fluch-Modus.
Fang an sie zu hinterfragen („Welche Beweise habe ich dafür? Gibt es eine alternative Erklärung?“).
Mentale Storys, die dir nicht nutzen (z.B. weil sie dich unruhig machen), kannst du ersetzen. Lies dafür einfach meinen Artikel Selbstzweifel überwinden, wenn die Story die Form von Selbstzweifeln hat.
Oder nutz eine Reframing-Techniken, um selbst kritische Storys so umzuschreiben, dass sie dich nicht länger limitieren – selbst wenn du die Story an sich für wahr halten willst.
Die meisten meiner Kunden sind z.B. selbstständig und erzählen sich innerlich oft eine Story, wie: „Ich habe zu viele Aufgaben“.
Allein wie diese Story formuliert ist („zu viele“) führt schon zu einer negativen Bewertung der Situation und dem Gefühl von Überforderung.
Ich helfe ihnen dann dabei, diese Story in etwas nützlicheres umzuschreiben – z.B. „Ich habe viel zu tun, aber ich priorisiere wie ein CEO und entscheide selbst, was wichtig ist“.
Die Situation ist dieselbe, aber die veränderte Perspektive führt zu einer anderen Bewertung (nicht mehr „zu viel“) und allein das kann innere Unruhe maßgeblich reduzieren.
Mehr zu diesem Thema unter: Was ist Framing
Aber manchmal reicht ein Perspektivwechsel nicht aus. Manchmal braucht es eine echte, äußere Veränderungen deiner Lebensumstände.
5. Strukturelle Veränderungen

Der Sympathikus und unser Kampf-oder-Flucht-Modus sind keine Fehlfunktionen des menschlichen Verstands. Es sind Überlebenshilfen, die sich in hunderttausenden Jahren der menschlichen Evolution durchgesetzt haben.
Und genau das gilt es auch zu honorieren.
Warum innere Rastlosigkeit gut sein kann
Innere Unruhe ist nicht immer falsch. Manchmal spürst du sie, weil dein Nervensystem dich vor einer reellen Gefahr warnt. Und das muss keine Gefahr deines körperlichen Überlebens sein.
Manchmal ist es auch einfach ein Warnsignal, weil wir
- unglücklich sind
- unsere Werte ignorieren
- nicht an die Zukunft denken
- unsere Bedürfnisse unterdrücken
- einige unserer Lebensumstände hassen
Wenn du etwas nicht ändern kannst, musst du dich damit abfinden.
Aber in den meisten Fällen haben wir die Macht, eine Situation zu verändern. Und unsere innere Unruhe macht uns darauf aufmerksam. Sie wird nicht verschwinden, ehe wir unsere Situation verbessert haben.
Das Einzige, was uns dann hilft, ist das Übernehmen von Verantwortung und die Flucht nach vorne.
Wenn unsere Lebensumstände uns krank machen (und nichts anderes ist chronische Rastlosigkeit), dann müssen wir sie beseitigen.
Und in den meisten Fällen bedeutet das, dass wir das nächste Level in unserem Leben erreichen.
Die Flucht nach vorne
Dafür müssen wir klar definieren, was unser Problem ist (der Grund für die innere Unruhe) und mit welcher Lösung wir das Problem beseitigen werden.
Machen wir ein paar Beispiele, um das greifbarer zu machen.
Wenn du ….
- Geldsorgen hast – versuch finanziell in eine stabilere Situation zu kommen
- in deiner Beziehung oft angeschrien wirst – beseitige eure Beziehungsprobleme
- von deinem Chef überlastet wirst – lern Aufgaben abzugeben und „Nein“ zu sagen
- eine miese Wohnsituation hast – zieh in eine größere, hellere oder ruhigere Wohnung
- von deinem Job gestresst bist – reduziere deine Arbeitszeit oder mach mehr Homeoffice
- ständig übermüdet bist – verbessere deinen Schlaf, um deinem Körper besser zu erholen
- unter Kurzatmigkeit oder Kreislaufprobleme leidest – nimm ab oder komm in bessere Form
All das ist eine Flucht nach vorne.
Du findest dich nicht mit den Problemen ab. Stattdessen beseitigst du sie und mit ihnen die Quelle deiner inneren Unruhe. Und dafür musst du deine Prokrastination überwinden.
Ich weiß, nichts davon ist leicht. Viele von uns denken sogar, dass es außerhalb ihrer Macht liegt … „Ich kann nicht einfach Homeoffice machen“ oder „ich kann meinen Chef nicht zurückweisen“.
Aber das stimmt nicht.
Du hast die Macht, deine Lebensumstände zu verändern. Und manchmal musst du nur dein Selbstbewusstsein stärken, um das auch zu erkennen. Mehr noch als das. Wenn dich dein Job krank macht, dann kannst du nicht nur etwas daran ändern, es ist sogar auch deine Pflicht.
Es ist deine Pflicht gegenüber deiner Gesundheit.
Es ist deine Pflicht gegenüber deiner Kinder, die dich als Vorbild sehen.
Es ist deine Pflicht gegenüber dir selbst und dem Leben, für das du bestimmt bist.
Fazit – das Wichtigste auf einen Blick
Innere Unruhe ist mehr als bloße Nervosität. Es ist eine anhaltende Anspannung, die sich sowohl körperlich (z.B. in Form von schmerzhaften Verspannungen), als psychisch (z.B. in Form von zwanghafter Grübel) manifestiert.
Meistens hat Rastlosigkeit psychosoziale Ursachen und sollte ernst genommen werden.
Denn wenn du sie nicht beseitigst, hält sie nicht nur an. Sie führt dich auch in einen selbst-verstärkenden Teufelskreis aus immer mehr Sorgen, immer mehr Stresshormonen und immer mehr körperlicher Alarmbereitschaft.
Kurzfristig helfen Atem- und Entspannungsübungen dabei, die Unruhe zu lindern und dem Teufelskreis für einen Augenblick zu entkommen.
Aber langfristig musst du dich zwangsläufig um die Quelle deiner inneren Unruhe kümmern. Dafür braucht es
- eine klare Analyse der Ursache
- eine gezielte Strategie gegen die Probleme
- eine konsequente Umsetzung der gewählten Lösung
Letztendlich musst du die Quelle deiner inneren Unruhe beseitigen und nicht nur betäuben.
Du musst eine Transformation in deinem inneren auslösen, um deine innere Unruhe in Zufriedenheit, Leichtigkeit und motivierte Tatenkraft zu verwandeln.
Und genau das ist dein Auftrag.
Wenn du Fragen dazu hast, antworte einfach auf diese E-Mail.
Ansonsten, genieß dein Wochenende.
Wir hören uns.
Niklas
P.S. Du siehst also, innere Unruhe ist nicht schlecht. Es ist dein Ruf zur Verantwortung. Dein Ruf, etwas an deinem Leben zu verändern. Der Ruf der Könige … der zu lange ignoriert, verdrängt und betäubt wurde.
Wenn du innere Unruhe kennst, dann ist das also ein gutes Zeichen. Erhebe dein Haupt und hol dir vom Leben, was dir zusteht. Und genau dabei stehe ich an deiner Seite.