
Stoische Lebensregeln helfen dir, die Kontrolle über dich selbst zu erringen und so ein erfülltes, zufriedenes und erfolgreicheres Leben zu führen – und das obwohl sie tausende Jahre alt sind.
Deshalb nutze ich sie seit über 8 Jahren als Fundament vieler Coachings mit Business Ownern und High-Performern. Und die stoischen Lebensregeln helfen immer wieder dabei:
- Rastlosigkeit zu beseitigen und innere Ruhe zu bewahren, selbst wenn du unter großem Druck stehst.
- sich nicht in Overthinking und Prokrastination zu verlieren und eigene Pläne konsequent umzusetzen.
- langfristig Orientierung und einen tieferen Sinn im Leben zu finden, der als Fundament für mentale Stärke fungiert.
Doch welche stoischen Lebensregeln sind heute noch relevant?
Wie kannst du sie konkret in deinem Alltag integrieren?
Und wie genau werden sie auch dein Leben verbessern?
Genau darum geht es in diesem Artikel.
Kurzfassung des Artikels über die stoischen Lebensregeln
Stoische Lebensregeln sind praktische Handlungen und Mindsets aus dem Stoizismus. Ihr Ziel ist es, dir zu mehr Klarheit, Gelassenheit und mentaler Stärke zu verhelfen – damit du ein Leben nach deinen Regeln erobern kannst.
Und der Stoizismus ist heute relevanter denn je, denn …
- allein die letzten Jahre waren geprägt von Dauerkrisen und technologischen Umbrüchen
- unsere Lebenswege sind heute so unklar, wie nie zuvor, weil sich alles so schnell verändert
- Informationsüberflutung führt zu FOMO, dem Gefühl etwas zu verpassen und der Unfähigkeit abzuschalten
- wir betäuben unsere Sorgen und die Leere in unserem Inneren mit Social Media, Streaming oder anderem Konsum
Doch genau dabei werden dir die 6 stoischen Lebensregeln helfen:
- Leb im Einklang mit deiner Natur – das ist der Weg zu Erfüllung & Erfolg.
- Fokussier dich nur auf das Kontrollierbare & lieb dein Schicksal – so verschwendest du keine Energie.
- Streb nach Tugenden als höchstes Gut – alles andere liegt nicht in deiner Kontrolle.
- Bereite dich auf Widrigkeiten vor – wer vorbereitet ist, kann besser auf jede Situation reagieren
- Handle fest entschlossen – nur so kannst du etwas erreichen und die Welt verändern
- Erinnere dich, dass du sterben wirst – das verleiht jedem Tag und jedem Augenblich Bedeutung
Aber lass und darüber im Detail sprechen:
Was genau sind stoische Lebensregeln?
Die stoischen Lebensregeln stammen aus dem Stoizismus, einer antiken Philosophie, die vor allem bei Senatoren, Generälen, wohlhabenden Kaufmännern (z.B. Seneca) und sogar römischen Kaisern (z.B. Marcus Aurelius) oder kurzgesagt, der Elite der Antiken Welt – sehr beliebt war.
Und auch heute gibt es viele Anhänger, wie z.B. den Unternehmer Alex Hormozi oder den Psychologen Donald Robertson.
Das Ziel des Stoizismus ist es, ein verlässliches, inneren Fundament zu finden, das sich von keiner Krise, keinem Rückschlag, keiner nahenden Bedrohung und keinem äußeren Umstand aus der Bahn bringen lässt.
Wie das gelingen soll?
Mit den stoischen Lebensregeln.
Sie sind wie ein mentales Betriebssystem aus praktische Denkweisen (Mindsets) und Routinen (Habits), die sich über mehr als 2.000 Jahre auf den Schlachtfeldern der Geschichte bewährt haben.
Warum sind die stoischen Regeln heute relevanter denn je?

Wir befinden uns heute in einer Zeit, massiver Herausforderungen.
Breite Teile der Gesellschaft leiden, weil unsere moderne Lebensrealität und menschlichen Psyche nicht mehr zusammenpassen.
Aber lass mich das im Detail erklären:
Dauerkrisen & technologische Disruptionen
Wir schreiben das Jahr 2025. Allein die letzten 5 Jahre waren geprägt von
- einer globalen Pandemie,
- mehreren Wirtschaftskrisen,
- einer hohen Entwertung unseres Geldes (Inflation),
- dem ersten umfassenden Krieg in Europa seit 80 Jahren
- und einem noch nie dagewesenen, technologischen Fortschritt.
Studien zeigen, dass allein das zu einer signifikanten Zunahmen von Angst, Depression und Suizidgedanken geführt hat.
Und keiner weiß, was als nächstes kommt, geschweige denn, wie wir uns vorbereiten sollen.
Das einzige, was „sicher“ ist?
Regeln, mit denen wir aufgewachsen sind, gelten heute nicht mehr.
- Alte Regel: Mach eine gute Ausbildung, dann hast du einen sicheren Job.
- Realität: Der Vormarsch der künstlichen Intelligenz bedroht Millionen von Berufsbildern – selbst in akademischen Bereichen (sieh dazu die Untersuchungen des Brookings Institutes).
- Alte Regel: Der Staat sorgt im Alter für dich.
- Realität: Das Rentensystem steht massiv unter Druck. Millennials und Gen Z müssen selbst vorsorgen, da staatliche Leistungen allein kaum ausreichen werden.
- Alte Regel: Wenn du loyal zu deinem Arbeitgeber bist, wirst du belohnt.
- Realität: Klassische Karriereleitern zerfallen. Unternehmen restrukturieren. Befristete Verträge und Outsourcing sind die Norm. Loyalität wird nicht mehr erwidert.
- Alte Regel: Folg den Normen der Gesellschaft und du führst ein erfülltes Leben.
- Realität: Die Meisten spüren eine innere Leere, Sinnkrisen oder haben das Gefühl, ständig auf der Suche zu sein, ohne je anzukommen.
- Alte Regel: Du findest automatisch Freunde, die dich dein Leben begleiten
- Realität: Trotz sozialer Netzwerke, durch die wir über Kontinente hinweg Kontakt halten können, fühlen sich immer mehr Menschen allein. Und die Psychologie spricht von einer Male Lonliness Epidemic.
Und welche Lösungen werden uns angeboten?
Keine. Und zu viele. Beides gleichzeitig.
Informationsüberflutung und vernebelter Fokus
Wir leben in einer Zeit ständiger Reizüberflutung, Notifications und widersprüchlicher Informationen.
Du musst nur einmal TikTok oder Instagram öffnen und schon wirst du innerhalb weniger Minuten mit gefühlt hunderten unterschiedlichen Meinungen und Perspektiven bombardiert.
- „Männer sind toxisch“ vs. „wir brauchen mehr Männlichkeit“
- „du musst Millionär werden“ vs. „Geld macht dich korrupt und böse“
- „eine gesunde Ehe ist das Ziel“ vs. „du brauchst niemanden, bleib single“
- „starte 2025 dein online Business“ vs. „alles Betrug, geh normal arbeiten“
- „Lock in und hustle endlich“ vs. „mach Pause, dein Nervensystem ist überlastet“
Und ich könnte diese Liste ewig weiterführen …
Die Forschung zeigt jedoch: Mehr Auswahl und Meinungen führen nicht zu mehr Freiheit oder besseren Entscheidungen. Sie lähmen uns. Führen zu Reue. Wir sind Dauer gestresst. In der Psychologie nennen wir das Paradox of Choice.
Viele wissen dann gar nicht mehr, was sie selbst vom Leben wollen. Sie sind wie ein Boot im Hafen, das von den Meinungen anderer Menschen hin und hergeworfen wird. Und das macht sie mental fertig.
Verunsicherung führt zu Lähmung und Betäubung
Die meisten Menschen sind von all den Veränderungen völlig überfordert. Sie leiden unter Zukunftsängsten, Dauerstress und innerer Leere. Aber es gibt keine Lösungen oder zumindest keine eindeutigen, denen sie vertrauen können.
Deshalb bleibt ihnen nichts anderes übrig, als diese Gefühle in ihrem Inneren zu betäuben, mit …
- Stunden auf Social Media,
- Binge-Watching,
- Videogames,
- Alkohol,
- Gras …
… oder anderem Scheiß.
Und ich weiß aus hunderten Gesprächen, wie sie sich fühlen. Als würde ihr Leben im StandBy-Modus laufen. Als würden sie darauf warten, dass es endlich richtig losgeht.
Aber während sie warten, ziehen die besten Jahre ihres Lebens an ihnen vorbei – und sie bekommen sie niemals zurück.
Doch es gibt einen Ausweg und er hat sich über 2.000 Jahre lang bewährt.
Die Stoischen Lebensregeln als moderne Lösung
Der Stoizismus ist wie dein mentales Antivirensystem, durch das du ruhig bleibst, wenn andere panisch reagieren. Mit den stoischen Lebensregeln verlierst du keine Energie an äußere Umstände, Unsicherheit, Informationsüberflutung oder Krisen.
Nur deshalb hat sich der Stoizismus wortwörtlich auf den Schlachtfeldern der Geschichte bewährt.
Er war 700 Jahre lang das dominierende Mindset der römischen Elite. Er war maßgeblich dafür verantwortlich, dass Rom damals die größte und einflussreichsten Macht der Welt war. Und was gibt es für einen größeren Härtetest, als das?
Nichts.
Deshalb lass uns nun über 6 stoische Lebensregeln sprechen, die dir auch heute noch dabei helfen werden, ein Leben nach deinen eigenen Bindungen zu erschaffen – völlig egal durch wie chaotische Zeiten wir auch gehen werden.
Die 6 wichtigsten Lebensregeln der Stoiker

Für junge Selbstständige, Unternehmer, Creator und Performer sind stoischen Lebensregeln heute nicht nur philosophisch interessant, sie sind ein überlebenswichtiges mentales Betriebssystem.
Die folgenden 6 stoischen Lebensregeln werden dir nicht nur dabei helfen, jede Krise und Herausforderung zu überwinden, sie versetzen dich auch in die Lage, sie als Chance zu nutzen, um über dich selbst hinauszuwachsen.
Und alles beginnt bei der ersten Regel:
1. Lebe im Einklang mit deiner Natur
„Wenn du im Einklang mit der Natur lebst, wirst du nie arm; wenn du im Widerspruch zu ihr lebst, wirst du nie reich.“
– Marcus Aurelius
Wenn ich die stoischen Lebensregeln auf ihren Kern zusammenfasse, dann haben sie nur ein gemeinsames Ziel:
Sorg dafür, dass du ein Leben im Einklang mit deiner Natur führst.
Aber die Stoiker verstehen unter Natur nicht nur unsere Umwelt, sondern etwas viel fundamentaleres.
Die Stoiker über Natur und Logos
Für die Stoiker ist die Natur Teil eines rationalen, zielgerichtetes Prinzips – der Logos.
- Logos = das ordnende, vernünftige Prinzip im Universum.
- Natur = die Gesamtheit dieses vernünftigen Systems in Aktion.
Alles, was existiert, ist Teil des Logos. Und alles, was geschieht, geschieht gemäß seiner rationalen Ordnung – es ist Teil der Natur – auch das, was uns zunächst sinnlos oder ungerecht erscheint.
Der Mensch ist für die Stoiker ein Teil des Logos. Er trägt Vernunft (Logos) in sich. Daher ist seine Aufgabe, gemäß seiner eigenen Natur zu leben. Und das heißt dann:
- seine Vernunft zu gebrauchen,
- in Übereinstimmung mit der Weltordnung zu handeln,
- sich seiner Rolle als soziales, rationales Wesen bewusst zu werden.
„Lebe im Einklang mit der Natur“ = Lebe so, dass dein Wille mit der Weltordnung übereinstimmt.
Die Natur ist wie die Storyline in einem Videospiel
Stell dir vor, dein Leben ist ein Videospiel. Es gibt eine vorprogrammierte Story, auf die du keinen Einfluss hast.
- Du wirst Herausforderungen erleben,
- Charaktere werden dich schlecht behandeln
- oder es passieren andere Dinge, die dir nicht gefallen.
Aber was bringt es dir, dich deshalb über das Videospiel zu ärgern?
Nichts.
- Du regst dich sinnlos auf,
- Du bist nur noch mehr gestresst.
- Du verringerst deine Chance, das Game zu gewinnen.
Genau das ist ein Leben gegen deine Natur.
Wie du mit deiner Natur lebst
Wenn du hingegen im Einklang mit deiner Natur lebst, dann kämpfst du nicht gegen das, was ist.
- Du stimmst dich innerlich darauf ab.
- Du akzeptierst es als deinen Startpunkt.
- Du überlegst, wie du optimal darauf reagierst.
Das ist der Weg, um ein erfolgreiches und erfülltes Leben zu führen, völlig unabhängig von äußeren Umständen, wie Krisen, Krieg oder Katastrophen.
Die eigentliche Frage ist also, wie führt man ein Leben im Einklang mit seiner Natur?
Eine Antwort liefert dir die zweite stoische Lebensregel:
2. Fokussiere dich auf das, was du kontrollieren kannst
„Wenn du etwas willst, das nicht in deiner Macht steht, wirst du unglücklich. Wenn du etwas vermeidest, was nicht in deiner Macht steht, wirst du unruhig. Wolle und meide also nur das, was in deiner Macht steht.“
– Epiktet
Alles im Leben fällt in zwei Kategorien:
- Was in unserer Macht steht – unsere Urteile, Entscheidungen, Handlungen.
- Was außerhalb unserer Macht liegt – alles andere: Wetter, Wirtschaft, Meinung anderer, Erfolge.
Leid entsteht, wenn wir Energie auf Sachen verschwenden, die außerhalb unserer Macht liegen. Genau das wäre auch ein Verhalten gegen unsere Natur.
Doch die meisten Menschen erkennen den Unterschied nicht …
Woran du erkennst, was nicht in deiner Macht liegt
Stell dir vor, du bist selbstständig und postest Content auf Instagram, YouTube oder TikTok. Dein Ziel ist es, viel Reichweite aufzubauen, bekannt zu werden und am Ende Kunden zu gewinnen.
Die meisten machen sich einen Plan, sie wollen z.B. 1-mal pro Tag posten und ziehen es dann für ein paar Wochen (oder eher Tage) durch. Aber sie bekommen kaum Aufrufe und geben dann demotiviert auf.
Und das ist kein Wunder, wenn sie sich auf die falschen Dinge konzentrieren:
- Likes
- Follower
- Reichweite
- Kommentare
- Kundenanfragen
Du könntest alles richtig machen, den besten Content der Welt posten und trotzdem 0 Views bekommen, weil der Algorithmus denkt, dass du ein Bot bist und deinen Content nicht ausspielt. Du hast das nicht unter Kontrolle.
Allgemein liegen alle äußeren Ergebnisse außerhalb deiner Kontrolle:
- Dein Ruf
- Deine Noten
- Dein Umsatz
- Dein Gewicht
- Deine Follower
- Dein Kontostand
- Deine Gesundheit
- Deine Beziehungen
- Dein Muskelwachstum
Du kannst all das beeinflussen, indem du die richtigen Dinge tust, aber du kontrollierst nichts davon.
Du könntest z.B. den effektivsten Trainingsplan mit 100 % Disziplin durchziehen, aber wenn deine Schilddrüse kaputt ist, dann reagiert dein Körper trotzdem nicht mit Muskelaufbau.
Deshalb fokussiere dich nicht auf Ergebnisse. Fokussiere dich darauf, dass du deine Ergebnisse optimal beeinflusst. Und das schaffst du, indem du tugendhaft lebst.
3. Streb nach Tugenden als höchstes Gut
„Halte dich an das, was richtig ist, auch wenn keiner es sieht.“
– Marcus Aurelius
Für die Stoiker ist Tugend (Arete) das einzige, was wir wirklich kontrollieren. Das einzige, wonach wir unser Leben richten sollten. Das einzig wahre Gut.
Wir formen unseren Charakter durch das, was wir tun – durch die Art, wie wir handeln, durch unseren „Input“.
Und nur durch unseren Input beeinflussen wir auch alle Ergebnisse in unserem Leben.
Aber wir sollten unseren Tag niemals an den Ergebnissen selbst messen, sondern nur am Input selbst – also daran, wie tugendhaft wir gehandelt haben.
Und die Stoiker haben jede denkbar-positive Handlung in 4 zentrale Tugenden zusammengefasst:
- Weisheit (Sophia): Die Fähigkeit, die Wirklichkeit klar zu erkennen und richtig zu urteilen.
- Mut (Andreia): Die Fähigkeit, trotz Angst das zu tun, was wir für das Richtige halten.
- Gerechtigkeit (Dikaiosyne): Die Bereitschaft, jedem das Seine zu geben und im Einklang mit dem Ganzen zu handeln.
- Disziplin (Sophrosyne): Die Kunst, Maß zu halten – zwischen Genuss und Verzicht, Aktion und Ruhe.

Wie Tugenden im Alltag wirken
Aber Tugend ist keine Theorie. Sie zeigt sich in den kleinen Entscheidungen des Alltags. Dort, wo wir zwischen Bequemlichkeit und Charakter wählen müssen.
Tugend ist auch kein Dogma, sondern ein Motiv und innerer Kompass für unser Verhalten. Deshalb lässt sich eine Tugend nicht so sehr daran messen, was jemand tut, sondern viel mehr daran, warum er etwas tut.
Machen wir dazu ein Beispiel:
- Wenn du nicht zum Sport gehst, weil du keine Lust hast, widerspricht das der Tugend der Disziplin.
- Wenn du aber nicht zum Sport gehst, weil du dich krank fühlst, ist das vielleicht ein Ausdruck deiner Weisheit.
Jede stoische Lebensregeln basiert auf den 4 Tugenden, so auch die vierte …
4. Bereite dich geistig auf Widrigkeiten vor (Premeditatio Malorum)
„Der Weise erwartet alles.“
– Seneca
Das hier ist ein Punkt, wo ich völlig anders denke, als die meisten Speaker und Mindset-Coaches.
Sie tun nämlich oft so, als müsste man immer nur positiv denken und visualisieren, wie man seine Ziele erreicht.
Aber das ist vollkommener Blödsinn.
Ein Krieger, der sich geistig nicht auf Widrigkeiten vorbereitet, braucht kein Schild und keine Rüstung. Aber dann ist er auf dem Schlachtfeld eine leichte Beute.
Doch wer Schläge kommen sieht, der kann sich vorbereiten. Und wenn es dann soweit ist, dann bringen sie ihn nicht mehr so sehr aus der Fassung. Deshalb ist gelebte Weisheit, Hindernisse, Rückschläge und Misserfole zu visualisieren – jedoch als Trainingspartner und nicht als Feinde.
Genau das ist Premeditatio Malorum.
Premeditatio Malorum
- Stell dir vor, was schiefgehen kann
- Stell dir vor, wie du tugendhaft darauf reagierst
- Wenn etwas schiefgeht, dann bist du bestens vorbereitet
Das schafft psychologische Widerstandsfähigkeit (Resilienz).
Aber das ist nicht alles.
Sieh Hindernisse als deinen Weg
Betrachte Hindernisse, wie Gegner in einem Videospiel. Ja, sie halten dich vielleicht von deinem Ziel ab. Aber wenn du sie überwindest, dann sammelst du Erfahrungspunkte und kannst aufleveln.
Genau so ist es auch im echten Leben.
Jedes Hindernis fordert dich heraus und bietet dir Chancen, um deine Tugenden zu trainieren und dich zu entwickeln.
- Risiken erlauben es dir, mutig zu sein
- Schwere Entscheidungen erzwingen Weisheit
- Versuchungen lassen dich deine Disziplin beweisen
- Ungerechtigkeit offenbart deinen moralischen Charakter
Hindernisse sind also keine Fehler. Hindernisse sind die Steine, aus denen du deinen Weg zu wahrer Größe pflasterst.
Ob du ihnen begegnest liegt außerhalb deiner Kontrolle. Aber wenn du ihnen begegnest, dann liebe sie. Genau das meinte Nietzsche später mit „Amor Fati“ – Liebe dein Schicksal.
Diese Haltung macht dich unbesiegbar.
5. Handle entschlossen im Rahmen deiner Kontrolle
„Handle, prüfe, was du getan hast, und lerne daraus, um besser zu handeln.“
– Marcus Aurelius
Marcus Aurelius war nicht nur Stoiker, er war auch römischer Kaiser.
Er allein trug die Verantwortung für schätzungsweise 35 – 70 Millionen Menschen. Und auch wenn er nur sich selbst und seine Tugenden kontrollieren konnte, strebte Marcus Aurelius trotzdem nach dem Besten für sein Volk:
- Sieg im Partherkrieg im Osten
- Rettung vor der Antoninische Pest
- Schutz vor Überfällen der Markomannen
Doch all das sind äußere Ziele, über die er keine Macht hatte.
Wie passt das zusammen? Wie kann man äußere Ziele verfolgen und trotzdem nach stoischen Regeln leben?
Das war für mich lange ein Widerspruch und es hat mich viele Jahre gekostet, ihn vollends aufzulösen. Aber durch hunderte Coachings mit meinen Kunden haben ich es irgendwann verstanden.
Der Weg des Stoiker Königs
Tugend zeigt sich nicht in Gedanken oder abstrakter Theorie, sondern in Taten.
Nach den stoischen Lebensregeln zu leben, heißt dem Logos zu folgen, also der Natur der Dinge. Und es liegt in unserer menschlichen Natur, die Welt positiv zu beeinflussen.
Wenn wir das nicht tun, leben wir nicht wirklich nach Weisheit, Mut, Disziplin und Gerechtigkeit.
Sieh dich selbst, wie einen guten König. Einer, der Verantwortung ergreift und ein gutes Königreich erreichtet. Eines, indem alle Menschen gut leben. Das ist deine Berufung. Das ist dein Schicksal. Das ist dein Vermächtnis.
Was wird dir dabei helfen, so ein Königreich zu erschaffen?
- Ein fitter und athletischer Körper, der dich mit Kraft erfüllt und dich trägt
- Beziehungen, in denen du ganz du selbst sein kannst, wo du respektiert und unterstützt wirst
- Eine Präsenz, mit der du klar und wach durch den Tag gehst – statt nur auf Autopilot zu funktionieren
- Ein Business, das dir die Freiheit gibt, um das Leben zu führen, das du dir für deine Familie und dich selbst wünscht
All das sind externe Ergebnisse, die nicht direkt in unserer Macht stehen. Aber wir können unsere Chance maximieren, all das zu erreichen, indem wir uns auf unsere Tugenden konzentrieren.
Und genau dabei hilft das folgende Framework:
Das stoische Handlungs – und Reflexionsschema
Wer schon mal ein Coaching bei mir gebucht hat, wird das folgende Schema wahrscheinlich wiedererkennen.
Wann immer du ein externes Ziel erreichen willst, z.B. mehr Umsatz, deine Traumfrau finden oder körperlich in Bestform kommen, dann folgst du immer 3 klaren Schritten:
- Entscheide dich mutig für einen Weg.
- Verfolg diesen Weg diszipliniert.
- Reflektiere weise & lern dazu.
Miss dich dabei nicht am Ausgang, sondern am Einsatz.
- Hast du Mut bewiesen, in deinen Entscheidungen?
- Warst du diszipliniert beim verfolgen des Plans?
- Hast du weise aus Rückschlägen dazugelernt?
Durch dieses Schema siehst du äußere Ergebnisse als das, was sie sind:
Ein verzerrter Spiegel unserer Tugenden.
Stell dir z.B. vor, du bist seit 3 Jahren als Fitness-Coach selbstständig und hast immer noch ein Probleme, planbar Kunden zu gewinnen.
An und für sich ist das nach den stoischen Lebensregeln kein Problem. Aber wenn du immer auf der Stelle trittst und nie etwas erreichst, dann folgst du den Tugenden wahrscheinlich nicht richtig.
Wie kommt es sonst, dass du nach unzähligen Versuchen keinen Weg findest, der für dich planbar funktioniert?
- Vielleicht wiederholst du einen Fehler in deinem Marketing?
- Vielleicht hast du mentale Blockaden, die deinen Erfolg sabotieren?
- Vielleicht schaffst du es nicht, deine Prokrastination zu überwinden?
Hab den Mut, dich den Fakten zu stellen und die Weisheit, die Ursache für dein Scheitern zu finden.
Machst du das nicht, folgst du den stoischen Tugenden nicht wirklich.
6. Erinnere dich deiner Sterblichkeit (Memento Mori)
„Du könntest das Leben in diesem Moment verlassen – lass das bestimmen, was du tust, sagst und denkst.“
– Marcus Aurelius

Die meisten Menschen haben Wünsche, Ziele und Träume – aber sie schieben sie ewig vor sich her.
- Vielleicht hast du Angst, das dich jemand im Gym auslachen könnte
- Vielleicht hast du Selbstzweifel vor der Gründung von deinem Business
- Vielleicht hast du Imposter Syndrom und denkst, dass du noch nicht gut genug bist
Doch die Wahrheit ist, dass wir alle ohnehin bald zu Staub zerfallen.
Die meisten meiner Leser sind zwischen 20 – 35 Jahre alt. Das heißt, ihnen verbleiben noch etwa 20.000 Tage in diesem Leben. Und ich finde, das ist erschreckend wenig.
Erinnern wir uns daran, dass wir sterben werden.
Um mich an meine Vergänglichkeit zu erinnern, trage ich täglich einen Ring mit der Aufschrift „MEMENTO MORI“ – Erinnere dich deiner Sterblichkeit.
Denn das zeigt uns, dass jeder einzelne Tag zählt.
- Es schärft unseren Fokus.
- Es ordnet Prioritäten.
- Es relativiert Drama.
- Es Verleiht Mut – das Wesentliche zu tun.
Denn was kann uns schon passieren?
Nichts.
Unsere Tage sind schon fast gezählt. Und genau das gibt uns in schweren Zeiten kraft, um uns auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt. Auf unser Vermächtnis. Auf ein tugendhaftes Leben, im Einklang mit der Natur.
Bist du bereit für dein Weg zu innerer Freiheit?

„Ertrage nicht nur, was geschieht – liebe es.“
– Epiktet
Die stoische Lebensregeln helfen dir, das Leben zu erschaffen, zu dem nur du fähig bist. Sie helfen dir, die Person zu werden, die zu sein du berufen bist. Sie geben dir ein klares Framework, um auch in der größten Krise klar zu denken und dich auf das wesentliche fokussieren zu können:
Ein Leben im Einklang mit der Natur.
Konzentriere dich auf das, was in deiner Macht steht – deine Tugenden. Bereite dich auf Hindernisse vor und dann handle fest entschlossen. Denn eines Tages wirst auch du sterben und jeder Tag, den du bis dahin hast, erzählt die Geschichte deines Vermächtnisses. Ob du es willst oder nicht.
Also ergreif die Krone deines Schicksals und erhöre den Ruf deiner Verantwortung.
Du bist zu so viel mehr fähig. Und du weißt es auch.